1970
Bei der Jahreshauptversammlung am 10. Jänner wird beschlossen, daß die Segnung des neuen Gemeinde- und Feuerwehrhauses verbunden mit dem 70-jährigen Gründungsfest der Wehr am 31. Mai stattfindet. Da noch sehr viele Arbeiten beim Haus zu machen sind, fordert der Kommandant alle auf, sich bei den Arbeiten rege zu beteiligen. Ein weiterer Beschluß dieser Sitzung ist die Verleihung der Florianiplakette an die Herren Leopold Schaffer und Franz Dinstl. Diese zwei Männer machen sich auf Grund ihrer steten Hilfsbereitschaft beim Bau besonders verdient. Kommandant Gansberger sagt weiters, daß man mit Frau Ehn sprechen werde, ob Sie die Patenschaft für das neue Haus übernimmt. Der traditionelle Feuerwehrball wird am 9. Februar im Gasthaus Gratz abgehalten. Nach nochmaligem Aufruf zur Mitarbeit schließt der Kommandant die Sitzung.
Am Tag der Segnung des neuen Hauses herrscht schönes Wetter und es sind sehr viele Menschen anwesend. Neben den vielen Feuerwehren der Umgebung sind als besondere Gäste Landesfeuerwehrrat Koth, Bezirksfeuerwehrkommandant Els, Landtagspräsident Dipl. Ing. Robl, Bürgermeister Pöschl sowie Bürgermeister Raschbauer vertreten. Nach der Einholung der Hauspatin Frau Ehn mit ihrem Gatten Friedrich und dem Empfang der Ehrengäste beginnt um 14.00 Uhr die Feier mit der Begrüßung durch Kommandant Gansberger. Nach den vielen Festansprachen nimmt Hochwürden Herr Rat Karl Amon die Segnung des neuen Hauses vor.
Landesfeuerwehrrat Koth überreicht bei diesem Anlass an Franz Dinstl und Leopold Schaffer die Florianiplakette. Weiters wird Josef Handschuh das Verdienstabzeichen 3. Klasse des NÖ Landesfeuerwehrverbandes verliehen. Nach dem Vorbeimarsch an der Ehrentribüne gibt es im Gasthaus Gratz Unterhaltungsmusik und am Abend eine Tanzveranstaltung.
Die Wettkampfgruppe gewinnt am 7. Juni in Wollmannsberg beim Bezirkswettkampf zwei Pokale.
Mit dem von der NÖ Landesregierung beschlossenen „NÖ Feuerpolizei- und Feuerwehrgesetz“ hören die Feuerwehren als Verein zu bestehen auf und werden in Körperschaften öffentlichen Rechts umgebildet.
In diesem Jahr findet die Gemeindezusammenlegung statt. Die Orte Niederrußbach, Stranzendorf und Oberrußbach werden zur Gemeinde Rußbach vereint.
1971
Durch das neue Feuerpolizei- und Feuerwehrgesetz vom 31. Dez. 1969 werden Neuwahlen notwendig. Diese bestätigen weiterhin das bestehende Kommando in ihren Funktionen. Kommandant Gansberger wird wieder zum Unterabschnittskommandanten gewählt.
Das alte Zeughaus wird abgerissen und an seinem Platz wird eine Aufbahrungshalle gebaut. Auch bei diesen Arbeiten betätigt sich die Feuerwehr wieder tatkräftig.
Die Anschaffung von neuen Druckschläuchen wird beschlossen. Da der Löschteich über die Sommermonate ausgetrocknet ist, wird bei der Gemeinde vorgesprochen, damit die Wasserversorgung durch Ausgraben des Teiches wiederhergestellt wird.
1973
Gemeinsam mit der Feuerwehr Niederrußbach und Stranzendorf wird eine neue Tanzbühne und eine Plane zur Überdachung angeschafft.
Zum 60. Geburtstag wird Kommandant Gansberger ein Bild vom Feuerwehrhaus überreicht.
Ein Selchbrand bei Hartl sowie ein Brand im Wirtschaftsgebäude bei Bauer erfordern den Einsatz unserer Wehr.
In diesem Jahr werden neue einheitliche Sirenenzeichen und eine Alarmprobe an jedem Samstag eingeführt.
Durch die Maul- und Klauenseuche muß die Weinkost von Mai auf September verschoben werden.
Der erste Bewerb um das Feuerwehrfunkabzeichen wird in der Landesfeuerwehrschule in Tulln durchgeführt.
1975
Eine Gruppe unserer Feuerwehr fährt zu den Landesleistungsbewerben nach Langenlois und erringt dort das Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze und Silber.
Da des öfteren Brunnen auszupumpen sind, wird eine Unterwasserpumpe angeschafft. Die Jagdgesellschaft Oberrußbach leistet zum Ankauf der Pumpe einen Beitrag von S 7800,-
Durch die Schaffung des NÖ Feuerpolizei-, Gefahrenpolizei- und Feuerwehrgesetzes gibt es eine rechtliche Grundlage über Hilfeleistung bei technischen Einsätzen.
1976
Die Ära Gansberger geht zu Ende. Aus Altersgründen ist es nicht mehr möglich, daß Franz Gansberger weiterhin Kommandant bleibt. Mit Wehmut müssen wir diese Entscheidung hinnehmen. War doch dieser Mann, der 25 Jahre die Feuerwehr Oberrußbach führte, der mehr als 20 Jahre im Unterabschnitt tätig war, sowie einige Jahre als Bezirksfeuerwehrrat seinen Mann stellte, ein Vorbild für uns.
Der scheidende Kommandant verspricht jedoch seinem Nachfolger, der in Leopod Wickenhauser gefunden wird, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Der Stellvertreter des neuen Kommandanten Wickenhauser bleibt weiterhin Johann Habacht. Als Verwalter wird Johann Bacher in das Kommando aufgenommen. Schriftführer Johann Haslinger sowie Zeugwart Josef Handschuh verbleiben in ihren Funktionen. Zum Schluß dieser Jahreshauptversammlung bedankt sich auch Bürgermeister Pöschl im Namen der Gemeinde für die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Feuerwehr beim scheidenden Kommandanten. Er bittet auch die neue Führung den eingeschlagenen Weg beizubehalten, damit die FF Oberrußbach weiterhin so schlagkräftig bleibt wie bisher.
Unsere Wehr rückt zu einem Brand nach Niederrußbach bei Karl Maurer aus. Da die gesamten Futtervorräte verbrennen, beteiligen sich auch Feuerwehrmänner unserer Feuerwehr bei der durchgeführten Heusammlung für den Geschädigten.
Im Dezember müssen wir den plötzlichen Tod unseres Kameraden Otto Haschka beklagen.
Auch auf Landesebene bringt dieses Jahr eine Änderung – Sepp Kast löst Dipl. Ing. Ferdinand Heger als Landesfeuerwehrkommandant ab.
1978
Bei einer groß angelegten Feuerlösch- und Bergedienst (FuB)-Übung im Stranzendorfer Wald, arbeitet auch unsere Feuerwehr beim Aufbau einer Löschleitung über eine längere Strecke mit.
Bei der Bachverrohrung durch die Ortschaft muß ein Bagger der Firma Aichinger geborgen werden. Zu diesem Einsatz wird die NÖ Landesfeuerwehrschule Tulln mit dem Kranfahrzeug angefordert.
Das erste Mal wird ein Grundlehrgang von 5 Feuerwehrkameraden besucht.
Zum Gedenken an den 150-jährigen Todestag von Franz Schubert wird eine Feier abgehalten wobei auch unsere Wehr beteiligt ist.
1979
Die Landesleistungsbewerbe finden in Stockerau statt. Wir erringen dort Bronze und Silber für 2 junge Feuerwehrkameraden.
Gäste aus Frankreich und Belgien besuchen mit OBR Els unsere Feuerwehr. Am Abend werden die Verständigungsschwierigkeiten bei einem Glas Wein anläßlich einer gemütlichen Kellerpartie bei Lorenz Haslinger geringer.
Am 24. Juli kommt es zu einer Brandkatastrophe. Die Scheune des Wirtschaftsbesitzers Josef Handschuh brennt. Durch Funkenflug greift das Feuer auch auf den Stadl von Kurt Krassnig über. Mit letztem Einsatz und dem nötigen Glück kann der Brand noch im Anfangsstadium gelöscht werden.
Bei der Brandursachenermittlung durch die Kriminaltechnische Abteilung des Landes NÖ wird eindeutig Brandstiftung festgestellt. Die Bevölkerung wird durch diese Tat etwas beunruhigt. Als dann am nächsten Tag wiederum ein Versuch unternommen wird, Feuer zu legen, kann der Brandstifter ausgeforscht und der Tat überführt werden. Nur langsam beruhigen sich die Gemüter der Ortsbewohner.
Dieser Einsatz zeigt auf, daß das Schlauchmaterial teilweise erneuert werden muß. Bei der Fa. Rosenbauer werden sofort B und C Schläuche angekauft.
Im November trifft man sich zu einer Versammlung, wobei es um die Abhaltung eines Wandertages geht. Der Vorschlag von Manfred Muhr wird angenommen und BI Wickenhauser überträgt dem Initiator Muhr auch die Organisation und Durchführung des Wandertages, der im Frühjahr des nächsten Jahres stattfinden soll.